- die männliche Sterilisationsoperation
“No scalpell”-Methode
Diese Methode wurde aus China in die westliche Welt gebracht und beschreibt primär
den Zugang zum Samenleiter. Nach einer örtlichen Betäubung wird der Samenleiter
durch die Haut mit einer Spezialklemme gegriffen und dann die Haut mit einer spitzen
Schere punktiert und aufgedehnt, sodass der Samenleiter freigelegt werden kann. Die
weitere Versorgung des Samenleiters, erfolgt dann ähnlich der herkömmlichen
Methode, also mittels elektrischer Verödung (Fulgarisation), Unterbindung und
Gewebinterponat. Vorteil dieser Methode ist eine geringere Komplikationsrate bezüglich
Infektion und Nachblutung.
“Clip”-Technik
Bei dieser Technik werden die Samenleiter mit einer kleinen Klammer (Clip), z.B. aus
Titan abgedrückt. Vorteil ist die kürzere Operationsdauer und auch möglicherweise
bessere Erfolgchancen einer Operation zur Wiederherstellung der Fruchbarkeit
(Vasovasostomie). Die untersuchten Patientenzahlen sind bisher jedoch dürftig und die
Studien schlecht durchgeführt. Die Versagerrate wird bisher immerhin mit 2-4%
angegeben.
“Plug”-Technik
Eine Technik, die erstmalig in den 70iger Jahren in China durchgeführt und immer
einmal wieder in die Diskussion gerät, ist die Injektion von Polyurethan oder Silikon zum
Verschluss der Samenleiterlumen. Eine noch elegantere Form, die aber keine
Marktreife erlangt hat ist RISUG (”reversible inhibition of sperm under guidance”), aus
Indien. Hierbei wird durch Einspritzung eines Polymers in den Samenleiter, die
Innenwände desselbigen benetzt. Die durch diesen Abschnitt ziehenden Spermien
werden durch diesen Wirkstoff zur Befruchtung unfähig.
“Open-ended”-Vasektomie
Durch die Durchtrennung und Unterbindung der Samenleiterenden kann es zu
Schmerzen und auch zu Schädigungen des Nebenhodens kommen, was schlechtere
Ergebnisse bei einer Wiederfruchtbarmachung (Refertilisierung) zur Folge haben
könnte. Um das zu verhindern hat man das hodenseitige Samenleiterende nicht
unterbunden sondern gelassen. Dies führt zu einer sogenannten Granulomausbildung.
Diese Granulome können bis zu einem gewissen Grad einen Druckausgleich
postoperative Nebenhodenschmerzen oder auch sogenannte Verletzungen des
Nebenhodens (”blow-outs”) verhindern. Diese Methode konnte sich aber aufgrund der
hohen Versagerquote (ca.4%) nicht durchsetzten. Zudem können auch
Spermagranulome -und diese bilden sich hierbei zu mehr als 95%- zu Schmerzen
führen.
Die Operation
weitere Operationsmöglichkeiten
© Dirk Reitzel 2014