- die männliche Sterilisationsoperation
Wann sollen die Kontrollspermaproben abgegeben werden? Nach ca. 4-6 Wochen oder ca 20 Samenergüssen können Sie die erste Probe bei Ihrem Urologen abgeben. Nach weiteren 4 Wochen kann dann die zweite Probe erfolgen. In allen durchgeführten Untersuchungen dürfen keine Spermien mehr vorhanden sein, sonst sind weitere zwei Proben erforderlich. Denn erst wenn mindestens zwei Spermaproben negativ sind, dürfen Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr ausüben. Warum zwei? Nun, es gibt keinen wirklichen Standart, aber international ist dies die gängigste Vorgehensweise. Wie sollte das Sperma abgegeben werden? Am besten ist es frisch abgegebenes Sperma zu untersuchen. Nach ca 30 Minuten gehen lebende Spermien zu Grunde. Ein Unterscheidung lebende zu toten Spermien ist dann nicht mehr möglich. Warum die Unterscheidung lebende zu toten Spermien wichtig ist wird weiter unten beschrieben. Wie erfolgt die Spermaprobenuntersuchung?  Das abgegebene Sperma wird zunächst mit 2000 U/min für ca. 10 Minuten zentrifugiert. Der Bodensatz des Zentrifugenglas wird dann unter dem Mikroskop betrachtet und auf mögliche Spermien untersucht. Aber nicht alle führen eine Zentrifugation durch, die aber für die Aussage hinsichtlich einer tatsächlichen Azoospermie (keine Spermien mehr im Samenerguss) sinnvoll ist. Ergebnisse Normalerweise: Wird das erste Spermiogramm nicht zu früh durchgeführt, weist dieses in den meisten Fällen bereits keine Spermien auf. Ist die zweite Kontrolle ebenfalls negativ, spricht nun nichts mehr gegen ungeschützten Geschlechtsverkehr. Lebendige Spermien: finden sich lebendige Spermien in den Spermaproben, ist dies ein sehr schlechtes Zeichen und spricht für eine bestehende oder bei späteren Spermkontrollen für eine neu aufgetretene Durchgängigkeit der Samenwege. Eine erneute Operation wäre unabdingbar. Hier spricht man tatsächlich vom Versagen der Therapie. Tote Spermien / nicht bewegliche Spermien (”rare nonmotile sperm” = RNMS): finden sich im ersten Spermiogramm tote Spermien, so sind dies meist Spermien aus dem bauchseitigen Samenleiteranteilen, den Samenbläschen oder der Prostata. In der Literatur liegen die Zahlen sterilisierter Männer mit nicht beweglichen Spermien in der ersten Spermaprobe bei bis zu 40%. Die Anzahl sollte im weiteren Verlauf abnehmen und im Idealfall auf Null abfallen. In der Studie von A.Chawla wurde gezeigt, dass  40% der vasektomierten Männer noch unbewegliche Spermien in der ersten Kontrolle hatten, 75% dieser Patienten nach 6-12 Monaten keine Spermien im Ejakulat aufwiesen und 24% noch weiterhin unbewegliche Spermien aufwiesen. Ähnliche Ergebnisse zeigt eine holländische Studie, die bei 33% der sterilisierten Männern 12 Wochen nach der Operation noch unbewegliche Spermien vorhanden waren. Von diesen zeigten 96% im Durchschnitt nach 6 Monaten keine Spermien mehr in den Proben. Was bedeuten aber nicht bewegliche Spermien für die Fruchtbarkeit? Nicht bewegliche Spermien haben für die Fruchtbarkeit fast keine Bedeutung mehr, sodass laut Aussage einiger Autoren von einer Unfruchtbarkeit ausgegangen werden kann, solange keine beweglichen Spermien in den Proben zu finden sind. Einige Untersucher meinen, dass in einer Konzentration unter 10000/ml unbewegliche Spermien in zwei Proben in Abständen von 7 Monaten als erfolgreiche Therapie der Operation gewertet werden kann. Das angenommene Risiko einer ungewollten Schwangerschaft soll laut Studienlage so hoch sein, wie das einer spontanen, späteren Rekanalisation, also spontanen Wiederfruchtbarwerdung. Dieses wird bekanntermaßen mit 1:2000  angegeben. Sicherlich sollten in solchen Fällen weitere Spermakontrollen  im Verlauf durchgeführt werden. Genaue Empfehlungen gibt es nicht, -auch nicht für die vasektomierten Männer mit zeitgerechten und regelrechten negativen Proben. Manche Empfehlungen sehen eine jährliche Kontrolle vor, wie man ja auch sein Auto zum TÜV bringt. Ein derartiges Vorgehen ist sicherlich vom Sicherheitsbedürfnis des Einzelnen abhängig. Die Spermaproben nach OP    wann...    wie oft...      wie wird untersucht...        -und was gilt es zu beachten © Dirk Reitzel 2014 Samenfäden (Spermien) unter dem Mikroskop